Heute
werden in den Zoo´s regelmäßig Tiere gezüchtet, von denen man es vor
einigen Jahren nicht für möglich gehalten hätte:
Panzernashörner, Gorillas, Kaiserpinguine. Um eine gesunde, sich selbst
erhaltende Tierpopulation aufzubauen, haben die Zoo´s internationale
Zuchtbücher eingeführt: Das erste für den Wisent im Jahr 1923.
Inzwischen gibt es weit über 100 dieser Bücher.
1983 entstand in Europa das Europäische Erhaltungszuchtprogramm (EEP), an
dem sich heute über 300 Zoo´s in allen europäischen Ländern
beteiligen.
Die Tiere des Zoo´s sind eine Reserve für die Natur. Inzwischen gibt
es eine ganze Reihe von Tierarten, die ihre heutige Existenz den
Zuchtbemühungen verdanken. Die Einsicht, dass Zoologische Gärten durch
ihre Erhaltungszuchtprogramme einen Beitrag zur Artenerhaltung leisten,
ist in den 80er Jahren auch bei den Naturschutzorganisation, die
WeltnaturschutzUnion (INCN) hat dies in ihrer Dokumentation über
Zuchtprogramme 1987 eindeutig zum Ausdruck gebracht: "Biotopschutz
allein reicht nicht aus, wenn das erklärte Ziel der
Weltnaturschutzstrategie, die Erhaltung der biologischen Vielfalt,
erreicht werden soll".
|
Der
Aufbau sich selbst erhaltender Zuchtpopulationen und andere
Unterstützungsmaßnahmen sind notwendig, um den Verlust vieler Arten zu
verhindern, insbesondere solcher, die durch weitgehend zerstörte,
zerstückelte oder verkleinerte Lebensbedingungen in höchstem Maße
gefährdet sind. Zuchtprogramme müssen begonnen werden, bevor Arten bis
auf kritische Anzahlen reduziert sind, und zwar wissenschaftlich
koordiniert und nach wissenschaftlich- biologischen Prinzipien, um
lebensfähige Populationen in der Natur erhalten oder wiederaufbauen zu
können. Wichtig für den Zweck dieser Projekte ist der Beispielcharakter.
Ungefähr 100 Millionen Menschen suchen alljährlich die Zoo´s in Europa
auf. Weltweit werden 600 Millionen Besucher gezählt. Sie haben die
Möglichkeiten, die erstaunliche Vielfalt des Lebens unserer Erde kennen
zu lernen. Viele werden für den Schutz der Tiere und ihrer
natürlichen Lebensräume gewonnen. Keine andere Einrichtung, kein anderes
Medium kann auf so eindrückliche Weise Naturerlebnisse vermitteln und
Menschen für Natur und Umweltschutz begeistern. Zoologische
Erhaltungsprojekte tragen deshalb in zweifacher Hinsicht zum Artenschutz
bei und unterstützen damit die Arbeit von Naturschutzverbänden. |