Der historische Finowkanal
  Als erste künstliche Wasserstraße Deutschlands zwischen Havel und Oder hat der Finowkanal eine wechselhafte Geschichte. Anfang des 17. Jahrhunderts wurde er das erste Mal erbaut, zerfiel aber infolge des 30jährigen Krieges völlig. Ein zweites Mal wurde diese Verbindung zwischen beiden Füssen am 16.06.1746 seiner Bestimmung übergeben.

Weit mehr als 150 Jahre war der Finowkanal eine der wichtigsten deutschen Binnenwasserstraßen und trug damit wesentlich zur industriellen Entwicklung des Finowtales in und um Eberswalde bei. Kähne unterschiedlicher Größe wurden mittels Staken, Segeln, Treideln mit Menschen- oder Pferdekraft, später mit Dampfkraft fortbewegt. 1902 betrug der Jahresgüterverkehr 1.076.100 Tonnen. Mit der Inbetriebnahme der Oder-Havel-Wasserstraße 1914 verlor der Finowkanal immer mehr an wirtschaftlicher Bedeutung, bis der Schiffs- verkehr in den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts völlig zum Erliegen kam. Damit ging auch die Ära jahrhundertealter Industriegeschichte des Finowtals zu Ende.

An den Ufern des Finowkanals entwickelte sich eine reizvolle Landschaft. Ausgedehnte Sumpf- und Grünlandgebiete, Wälder und Erlenbrücher laden zum Verweilen ein.
Weißstorch, Rohrweihe, Graureiher, Bläß- und Teichhuhn und mit etwas Glück sogar Eisvogel, Kranich und Schwarzstorch oder die scheuen Biber und Fischotter können beobachtet werden. Technikbegeisterte können imposante wasser- bauliche Anlagen - insgesamt 12 Schleusen und Wehre,

 
Finowmaßkahn "Anneliese" auf dem Finowkanal

darunter die Eberswalder Stadtschleuse (Baujahr 1831) als älteste jetzt sanierte Originalschleuse Deutschlands bestaunen.
Das war der Anlaß zur Gründung der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft Region Finowkanal (KAG), um gemeinsam mit Vertretern von Kommunen, Vereinen, Unternehmern und der breiten Öffentlichkeit Voraussetzungen für den Sportbootverkehr und die touristische Erschließung  der Region zu schaffen. Viele Vorhaben wurden seit 1996 verwirklicht, wovon sich die Besucher der Region Finowkanal überzeugen können.
HINWEISE für WASSERWANDERER

Ausgebaute Wasserwanderrastplätze befinden sich im Niederfinower Ortsteil Stecherschleuse, Ragöser Schleuse, Eberswalder Stadtschleuse und Messingwerkhafen. Weitere werden folgen. Marinas mit entsprechendem Service für Wassertouristen gibt es in Oderberg und Marienwerder an der Oder-Havel-Wasserstraße.

Informationen zu aktuellen Schleusenbetriebszeiten sind zu erfragen beim:

Wasser- und Schifffahrtsamt Eberswalde,
Außenstelle 16244 Finowfurt,
Werbelliner Str. 45

Telefon ( 0 333 5 ) 4 51 60

Umfangreiche Sanierungsarbeiten stehen in den folgenden Jahren an. Es kann zu Beeinträchtigungen beim Passieren des Finowkanals in bestimmten Bereichen kommen.
 
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