Die Geschichte des
jetzigen Zoologischen Gartens Eberswalde geht bis auf das Jahr 1795
zurück. Es war David Schickler, der die westwärts vom Zainhammer
gelegenen Wasserfallanlagen im heutigen Tiergarten schuf. Das
Waldgelände mit seinen Brücken, Wasserfällen, Springbrunnen,
Lauben und einer
Grotte war damals nicht nur für Natur- und Heimatfreunde ein
lohnendes Ausflugsziel.
Nach Eröffnung der Eisenbahnlinie Berlin-Eberswalde im
Jahr 1842 waren die Wasserfallanlagen auch für die Berliner gut
erreichbar. Durch den späteren Musikdirektor Franz Mücke wurde der
Wasserfall im Jahr 1847 für das große Märkische Sängerfest, dass
in den Folgejahren zur Tradition werden
sollte, ausgewählt. Das "Mücke-Denkmal" wurde zu Ehren
des inzwischen verstorbenen Musikdirektors am 28. Juni 1863
feierlich enthüllt. Während der Umgestaltung der Wasserfall- Anlagen
von 1884 bis 1886 erhielt der Eberswalder Wasserfall am 3. August
1884 eine eigene Eisenbahnhaltestelle.
Im Jahr 1928 erfolgte dann der eigentliche Startschuss
zur Entwicklung einer tiergärtnerischen Einrichtung. Bruno Schulz
übernahm im Jahr 1928 die damalige Wasserfallgaststätte als
Pächter. Als passionierter Tierliebhaber begann er Schulz die
Neuplanung einer geräumigen und vor allem niveauvollen
Ausflugsstätte mit einem angrenzenden kleinen Wildpark. Der
Erstbesatz umfasste damals etwa 20 einheimische Wildtiere.
In den Folgejahren avancierten Uhus, Bläßhühner, Störche,
Rotfüchse, Marder, Waschbären, Rot- und Damwild und vieles mehr,
neben einer hervorragend geführten Gaststätte, zu einem wahren
Besuchermagneten. |
Das Lebenswerk des
Bruno Schulz
fand am 24. April 1945 durch die
völlige Zerstörungen des "Wasser-
fallparkes" leider ein trauriges
Ende.
Fliehende Waffen-SS-
Verbände sorgten dafür, dass nur
noch ein Fleckchen verbrannter Erde
vom Wildpark übrig blieb.
Der Wiederaufbau des Wasserfallparkes im Rahmen des
Nationalen Aufbauwerkes war Bestandteil des 2. Fünfjahrplanes der
ehemaligen DDR bis zum Jahr 1960. Der Sohn des Günter Schulz war
es, der im Jahr 1957 die Planung und später die Gestaltung des nun
Heimattierparkes Eberswalde übernahm. Nach nur einem Jahr Bauzeit
entstanden erste Tiergehege, die Umzäunung des Geländes, das
kleine Kassenhäuschen sowie das Tierpark-Wohnhaus des Direktors.
Unter der Leitung von Günter Schulz entwickelte sich der Park zu
einer niveauvollen tiergärtnerischen Einrichtung , die in der da-
maligen DDR ihresgleichen suchte. Auf Grund der erfolgreichen
Haltung u.a. von Löwen, Tigern, Pumas, Leoparden, Bären und
später auch Affen wurde der damalige Heimattierpark in Tierpark
Eberswalde umbenannt und in die Fachgruppe "Kommission der
Tiergärten der DDR" des Kulturministeriums berufen.
|
weiter
|
|
|